Die Thorsten-Walch-Chroniken: “Es lebe Captain Future”
Helden der Kindheit – für eine bestimmte Generation ist dieser Begriff untrennbar verbunden mit dem Fernsehen der frühen 80er Jahre. Colt Seavers und das A-Team, Maja, Willi und das Ferienprogramm: Es gibt nicht wenige Bücher, die sich mit den Serien jener Ära beschäftigen. Aber eine Lücke klaffte dennoch im kaum überschaubaren Angebot. Denn Captain Future, einst Pulp-, dann Anime-Raumfahrer aus der Feder von Edmond Hamilton, hatte bislang niemand ein eigenes Nachschlagewerk gewidmet. Grund genug für Thorsten Walch und Reinhard Prahl, dieses schwarze Loch zu schließen.
Auf ihrer Mission haben die beiden Experten teils erstaunliches Wissen zutage befördert. Denn neben dem, was eine klassische Abhandlung an Bord haben muss – darunter einer ausführlichen Besprechung sämtlicher Serienfolgen und Hörspiele -, haben sie sich auch mit der Vergangenheit von Curtis Newton und seiner Crew beschäftigt. Hamiltons Romane und die teils deutlichen Unterschiede zur japanischen Trickfilm-Version werden also gleichfalls gewürdigt. Zudem widmen sich die Autoren allem, was an Devotionalien erhältlich war (und mittlerweile zu absurden Preisen gehandelt wird). Und sie lassen Synchronsprecher in Interviews zu Wort kommen, erzählen einiges zur legendären Musik von Christian Bruhn, präsentieren unterhaltsame Fakten – umfassender kann ein Lexikon (im weitesten Sinne) nicht sein.
Wer als Kind bei den Abenteuern des Captains, von Grag, Otho, Professor Wright und der “Comet” mitgefiebert hat, wird das Buch verschlingen.
Reinhard Prahl & Thorsten Walch: Es lebe Captain Future – 40 Jahre Kult in Deutschland. In Farbe und Bunt Verlag 2020, 280. Seiten.