Der Gute unter den Bösen
Niemand war gleichzeitig so arrogant und so sympathisch. So klassisch britisch und merkwürdig interessant. So böse und so einnehmend.
Völlig zurecht blieb seine Improvisation in “Robin Hood – König der Diebe” im fertigen Film: Als der Sheriff von Nottingham beim lässigen Abgang mit dem Mantel hängenbleibt, treibt das den Schurken zu einem weiteren übertriebenen Zornesausbruch. Herrlich, dabei zuzusehen. Allein dafür wird Alan Rickman unvergessen bleiben.
Jedes Jahr werden wir uns seiner erinnern, wenn Hans Gruber vom Nakatomi Tower fällt. Kein Weihnachten ohne “Stirb langsam”, kein Weihnachten ohne Alan Rickman.
Der Mann war Rasputin und König Louis XIV, Ronald Reagan und die Raupe im Wunderland. Meine liebsten Filme mit ihm sind allerdings “Galaxy Quest” (Rickman als geniale Spock-Parodie) und “Im Zeichen der Jungfrau” (Rickman als genervter Sidekick).
Klar, in “Quigley, der Australier” haben wir Elliott Marston gehasst. Severus Snape in den “Harry Potter”-Filmen zunächst auch, später nicht mehr.
Und immer, jede einzelne Minute, haben wir Alan Rickman geliebt. Traurig, wenn die Guten unter den Bösen uns verlassen.